Mein PowerMac G4

Im letzten Sommer habe ich mir einen PowerMac G4 (500 MHz) aus dem Jahre 2000 gekauft. Eigentlich zwei, denn der erste war optisch nicht ganz auf der Höhe, sodass ich mir zusätzlich einen günstigen G4 mit nur 350 MHz ersteigert habe, dessen Gehäuse viel besser in Schuss war.

Ich habe also die Innereien des schnelleren Rechners in das Gehäuse des anderen eingebaut und hatte danach einen wunderschönen G4 (Apples interner Codename: Sawtooth) mit ausreichend schneller Technik. Als besonderes Schmankerl habe ich dem Mac eine „High-End“-Grafikkarte gegönnt, da der Lüfter der Original-Grafikkarte (ATI Rage 128 Pro, 16 MB) anfing, zu nerven. Da selbst die alten Mac-Karten noch teuer gehandelt werden, habe ich nach einer PC-Karte gesucht, um sie dann selbst zu flashen (d.h. das PC-ROM mit den Daten einer Mac-Karte zu überschreiben). Ich fand eine sehr günstige, passiv gekühlte ATI Radeon 9800 Pro (128 MB). Die passive Kühlung besteht aus zwei sehr großen Kühlrippen, auf der Vorder- und Rückseite der Karte angebracht und mit einer Heatpipe verbunden. Der ganze Apparat ist so groß, dass ich einige Kühlrippen des Prozessorkühlers kürzen musste. Insgesamt wirkt der ganze Rechner erheblich schneller durch die leistungsfähigere Grafikkarte.

In den letzten Tagen habe ich den Rechner mit Spielen gefüttert, um Prozessor und Grafikkarte mal richtig auszureizen. Die meisten der jetzt installierten Games sind aus den Jahren von 1999 bis 2004. Unreal Tournament, Quake III oder auch Warcraft III laufen hervorragend aber auch einige aktuelle 3D-Games, wie der OpenSource-Shooter „Sauerbraten“ lassen sich sehr gut spielen. Bei einigen Spielen zeigen sich dann doch die Grenzen der 500 MHz CPU: Halo und Homeworld 2 brauchen laut Angaben min. 700 MHz, um rund zu laufen und den Unterschied kann die leistungsfähige Grafikkarte nur zum Teil ausgleichen. Die Games laufen recht gut aber man merkt doch ab und zu, dass der Rechner seine Kapazitäten voll ausschöpft.

Trotzdem ist der G4 eine hervorragende Retro-Spielemaschine und auch für ernsthafte Zwecke eignet er sich sehr gut. Durch das nachträglich installierte Mac OS 10.4 (original wurden diese Rechner noch mit dem klassischen Mac OS 9 ausgeliefert) kann man aktuelle Browser, wie Safari 4, Firefox 3.6 und Opera 10 laufen lassen. DTP, Website-Entwicklung und selbst einfache Bildverarbeitung lassen sich gut auf der Maschine realisieren. Alles in allem ein adäquater Gegenwert für die eingesetzten 75 Euro (Rechner plus Graka).

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