Enterprise Sixty Four

In dieser Woche habe ich einen richtig spannenden Computer bekommen, einen Enterprise Sixty Four. Das ist ein englischer 8 Bit Computer, der 1987 (verspätet) auf den Markt kam. In Deutschland und weiten Teilen West-Europas ist der Rechner heute eher selten zu finden, da er schon bei seiner Produkteinführung auf mäßiges Interesse stieß. Er kam zu einer Zeit auf den Markt, als die ersten 16-Bit Computer von Atari und Commodore (ST und Amiga) ihren Siegeszug begannen. Die unverkäuflichen Restbestände (eigentlich fast alle Rechner) wurden in den Ostblock (vor allem nach Ungarn) exportiert und haben dort noch heute eine kleine Fangemeinde. In „den Osten“ konnte man damals leistungsfähige 8-Bit Rechner gut absetzen, da ein Export von 16/32-Bit Rechnern (Stichwort Hochtechnologie) durch Ausfuhrkontrollen streng reglementiert war.

Der Enterprise hat ein sehr ansprechendes, anthrazitfarbenes Gehäusedesign mit farblich abgesetzten Funktionstasten. Als Besonderheit hat er statt eines Cursorblocks einen kleinen Joystick an der rechten, vorderen Ecke des Gehäuses. Über den Funktionstasten gibt es die Möglichkeit, frei zu wechselnde Funktionsbeschriftungen anzubringen. Serienmäßig wurde der Rechner mit einem Basicmodul geliefert, das links ins Gehäuse geschoben wurde. Dieses fehlt bei meinem Rechner leider. Ist das Basicmodul nicht eingesteckt, meldet sich der Sixty Four mit einer Textverarbeitung. Ungewöhnlich für einen 8 Bit Rechner mit nur 64 K RAM war die maximale Grafikauflösung von 672 x 256 Pixeln bei 2 aus 256 Farben. Bei 256 x 160 Pixeln konnte er  immerhin 16 Farben darstellen. Das Herz des Rechners ist mal wieder ein Z80-Prozessor mit 4 MHz, der von zwei Coprozessoren unterstützt wird: Nick (Video) und Dave (Sound), benannt nach ihren Entwicklern.

Momentan kann ich meinen Enterprise noch nicht betreiben, da mir ein ausreichend starkes Netzteil fehlt. Der Sixty Four benötigt bei 9V immerhin 2A Leistung und mein Universalnetzteil schafft gerade mal die Hälfte. [Update: Ich habe den Rechner im Oktober 2012 endlich mit einem Universalnetzteil gestartet und er läuft einwandfrei]

Wer mehr zu der Maschine (und dem mit 128K RAM ausgestatteten Enterprise One Two Eight) erfahren möchte, der klickt hier. Ein Forum gibt es auch.

2 Antworten to “Enterprise Sixty Four”

  1. Kleine Erfolge « Compi Diaries Says:

    […] fasste ich mir ein Herz und betrieb endlich meinen englischen Enterprise 64 (sixty four) mit einem Universalnetzteil, von dem bisher meinte, dass es nicht die nötige […]

  2. Phantom Flan flinger: The story of the Elan Enterprise 128 | Techbait Tech News Says:

    […] The Enterprise 64 Source: Compi Diaries […]

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