Archive for the ‘Reparatur’ Category

PowerMac G4 Gebastel (Radeon flashen etc.)

6. Juni 2014

pm-g4

Ich habe hier etwas länger Pause beim Schreiben eingelegt, was nicht bedeutet, dass ich nicht fleißig am Basteln war. Als erstes möchte ich von meinen aktuellen G4-Basteleien berichten. Ich hatte in den letzten Monaten 2 weitere ATI Radeon 9800 Pro Grafikkarten erstanden und diese versucht, für den Mac zu flashen.

Ich habe den Weg, wie ich die Grakas flashe, etwas vereinfacht. Bevor die Karte geflasht ist, sehe ich ja nichts auf dem Monitor, weswegen ich den Flash-Vorgang bislang über einen zweiten, per VNC verbundenen, Mac gestartet habe. Jetzt habe ich aber in meinen Flash-Mac eine zweite Grafikkarte hineingesteckt, sodass ich dort direkt etwas sehen kann. Aber wo habe ich die zweite Karte her? Aus einem schon anderweitig ausgeweideten PowerMac G3. Diese PowerMacs hatten noch keinen AGP-Steckplatz, sondern eine normale PCI-Grafikkarte drinstecken. Diese ATI RAGE 128 Karte kann man neben der noch nicht aktivierten AGP-Karte betreiben und sie reicht vollkommen aus, um die Arbeit zu erledigen. Ich habe also meinen Monitor mit beiden Karten verbunden (per VGA-Kabel mit der PCI-Rage und per DVI mit der AGP-Radeon) und kann nun jederzeit per Knopfdruck (am Monitor) zwischen den Karten umschalten – sehr praktisch. Beim Flashen wird man vom Programm gefragt, welche der installierten Karten man flashen möchte. Nicht irritieren lassen, dass die erste Karte die Bezeichnung „PCI“ im Namen trägt – das ist die richtige, die 2. genannte Karte heißt dann irgendwas mit „Rage“, die lässt man beim Flashen natürlich aus.

Nun zu den Ergebnissen beim Flashen. Die erste Karte zeigt nach dem Flashvorgang die gleichen Streifenmuster wie schon meine allererste Radeon (nach einiger Zeit). Da sich die letzte Radeon aber mit dem gleichen ROM-Image sauber flashen ließ, tippe ich auf einen (identischen) Defekt bei den beiden Karten mit dem Streifenmuster. Es könnte, wie so oft bei elektronischen Geräten, an gealterten Elkos liegen, die einfach nach vielen Jahren auslaufen oder platzen. Ich werde mal meinen Freund Goja fragen, ob er sich die Karten genauer angucken mag.

Nachdem ich die letzte Radeon 9800 Pro in meinem G4 Sawtooth (500 MHz) geflasht und getestet hatte, wollte ich mit ihr meinen Dual-450 MHz (Mystic) Mac beglücken. Doch der schaltete sich beim Einstecken der Karte einfach ein und „verstarb“ sofort danach. Ich erinnerte mich schwach an einen älteren (jetzt aktualisierten) Artikel von mir und richtig, es lag an den nicht deaktivierten Pins 3 und 11 auf der Grafikkarte. Nachdem ich die Leitungen durchtrennt hatte, startete der Rechner wieder. Ich dachte eigentlich, ich hätte den Dual-450 MHz Rechner schon eingerichtet – aber da lag ich wohl falsch. Er teilt sich z.Z. RAM und Festplatte mit meinem Single-500er, ansonsten hätte er nur eine laute 30 GB Platte und 256 MB RAM drin. Wenn also noch jemand eine 120 bis 250 GB IDE/ATA-Platte rumliegen hat – ich kann sie gut gebrauchen. Auch RAM-Riegel für die G4-Rechner sind bei mir gern gesehen.

Wie sieht es sonst mit den G4s bei mir aus? Zwei meiner 9800er Grakas sind nicht einsatzfähig, daher hat zwar der Quicksilver Dual 800er eine Radeon 9800 mit großer Passiv-Kühlung drin (passt dort ohne Modifikation der CPU-Kühlers) und jetzt auch der Dual 450er (dort allerdings mit Lüfter, wegen der großen CPU-Kühler) aber der Flash-Rechner muss mit einer original Mac-Edition Radeon 9000 auskommen, obwohl ich ihm den CPU-Kühler soweit zurecht gestutzt hatte, dass dort eine 9800 mit großem, passivem Kühlsystem Platz hätte. Es fehlen mir noch ein paar RAM-Riegel, eine weitere „große“ Festplatte und die Firmware müsste mal (per OS9-Boot) upgedatet werden, ansonsten hätte ich jetzt Lust, den 450 MHz Rechner zu übertakten – auf 500 MHz. Dafür müsste ich einen SMD-Widerstand umlöten – da weiß ich haben noch nicht, ob ich mich trauen soll.

Pin 3 und 11 auf AGP 8x Grafikkarten im PowerMac G4

4. Oktober 2013

pin3+11

Um Geld zu sparen und auch wegen der Verfügbarkeit flasht man gerne PC-Grafikkarten für die Nutzung im Mac um. AGP 8x Karten (wie die beliebte Radeon 9800 Pro) sind aber nach dem Flashen der Firmware noch nicht sofort mit jedem Mac kompatibel. Das liegt an folgendem:

Apple hat sich zu Zeiten der G4-Rechner eine neue Schnittstelle (und ein dazu passendes Kabel) zur Verbindung von Computer und Monitor ausgedacht: Den Apple Display Connector (ADC). Er vereint in einem einzigen Kabel das Video-Signal mit USB und Strom, sodass ein per ADC an den Mac angeschlossener Monitor kein weiteres Kabel benötigt. Die zusätzlichen Verbindungen erfolgen auf der Hauptplatine des Macs zum Teil über einen kleinen Zusatz-Slot direkt vor dem AGP-Steckplatz. Grafikkarten mit ADC-Schnittstelle haben dafür eine passende Ausformung auf der Platine, die dort hineinpasst. Aber auch auf dem AGP-Slot selbst hat Apple dafür Änderungen vornehmen müssen. Apple verwendete dafür zwei Pins (Pin 3 und 11), die bis dato von der AGP-Spezifikation nicht verwendet wurden. Später wurden aber die Pins aber dafür spezifiziert, AGP 8x einzuschalten. Steckt man nun in einen ADC-fähigen Mac eine AGP 8x Grafikkarte hinein, so fährt der Rechner nicht einmal mehr hoch.

Diese Grafikkarten sind AGP 8x kompatibel:
• GeForce 5200 oder später (und einige Geforce 4 MX Karten mit NV18 GPU und einige Geforce 4 Ti Karten mit NV28 GPU)
• Radeon 9200 oder später

Diese PowerMac G4 Desktops sind ADC kompatibel (quasi alle außer den Sawtooths):
• Cube
• Gigabit Ethernet
• Digital Audio
• Quicksilver
• Mirrored Drive Doors (MDD)
• Firewire 800

Hat man nun eine Kombination aus einem dieser Rechner und einer dieser Grafikkarten, so muss man Pin 3 und 11 auf der Grafikkarte deaktivieren, sonst fährt der Mac nicht hoch, wenn die Karte im AGP-Slot steckt.

Es gibt 3 Möglichkeiten, diese Pins zu deaktivieren:

1. Die Pins überkleben
2. Die dafür zuständigen Widerstände auslöten
3. Die Leitungen mit einem scharfen Messe (Cutter, Skalpell) durchtrennen

Eine sehr schön bebilderte Anleitung für alle drei Optionen findet man bei The Mac Elite (englisch). Ich habe mich bei zwei Grafikkarten für die 3. Lösung entschieden, da sie mir recht einfach erschien und nicht kaputtgehen kann (wie die Klebestreifen-Lösung). Man sollte aber höllisch aufpassen, nicht in die falsche Richtung zu schneiden und zu Schaben, denn fix wäre eine nebenliegende Leitung mit durchtrennt.

Noch „witziges“ Detail: Wenn ich eine unmodifizierte AGP 8x Karte in meinen ausgeschalteten PowerMac (Gigabit Ethernet, 2 x 450 MHz) hineinstecke, während er den Netzstecker drin hat, schaltet er sich wie von Geisterhand gesteuert ein, hängt sich aber sofort auf. Sind die Pins deaktiviert, bleibt er beim Einstecken ruhig und fährt dann auch sauber hoch.

Apple Cinema HD Display 23″ Netzteil Fehler

3. Oktober 2013

cinema-display-23

Ich habe gestern ein Apple Cinema HD Display 23″ (Baujahre 2004 bis 2008) geschenkt bekommen. Der Monitor war defekt und stand beim Vorbesitzer einige Jahre in der Abstellkammer, wo er kräftig eingestaubt war. Als Fehler wurde mir eine defekte Hintergrundbeleuchtung (noch kein LED) genannt. Also mal testweise eingeschaltet und festgestellt, dass das Blinkmuster der Power-LED (kurz lang kurz) nicht auf eine defekte Hintergrundbeleuchtung hindeutet, sondern auf ein falsches (zu schwaches), externes Netzteil. Nach Netzrecherche benötigen einige Displays dieses Typs mit zunehmendem Alter mehr Saft als ursprünglich, angeblich wegen defekter Elkos – was auch immer. Daher behaupten sie, ihr 90W-Netzteil sei zu schwach und sie hätten gerne das 150W-Netzteil des 30-Zöllers, welches natürlich schwer zu bekommen ist.

Ich fand im Netz einen (eher seltsam anmutenden) Tipp, wie man das Problem umgehen kann: den mittleren der 5 beidseitigen Pinne des proprietären Netzteilsteckers mit Tesafilm abkleben. Und siehe da, der Monitor funktioniert wieder!

Link zum Tesa-Tipp

A1097-23-apple-Cinema-HD-Display-90W-Power-Adapter-original

Philips Videopac G7000 und Multicart

15. August 2011

Die Videospielkonsole Videopac G7000 von Philips kam 1978 auf den europäischen Markt. In den USA wurde sie von dem Tochterunternehmen Magnavox unter dem Namen Odyssey 2 vertrieben. Sie besitzt einen Intel 8048 Prozessor (1,79 MHz, 8 Bit) und einen Videochip, der u.a. auf einige im ROM abgelegte Grafikzeichen (laufender Mann, Baum, Schiff …) als Sprites zurückgreifen kann. Die silberfarbene Konsole besitzt eine integrierte Folientastatur und (meistens) fest per Kabel verbundene Joysticks. Von der Leistungsfähigkeit würde ich die Konsole, mit ihren 64 + 128 Bytes RAM, 256 x 192 Pixel Auflösung und 8 festen Farben, etwas unterhalb des Atari 2600 einordnen.

Ich habe 2 etwas unterschiedliche Geräte erstanden, von denen aber keines funktionierte. Goja hat die beiden Konsolen zerlegt und durchgemessen und dabei festgestellt, dass beide Netzteile (eines extern, eines intern) defekt sind. Er hat das defekte interne Netzteil ausgebaut und beide Konsolen mit offenen 5V-Anschlüssen ausgestattet. Ich habe jetzt erst einmal die beiden Videopacs mit einem externen Netzteil mit Strom versorgt und konnte erstmals das einzige mit erworbene Spiel (Super-Mampfer alias Munchkin alias Modul 38) antesten. Ich werde mir wohl zwei günstige Netzteil für die Konsolen besorgen und evtl. auch den einen oder anderen Mod (Retro-Snippets 87) vornehmen. Man kann das G7000 dadurch verbessern, dass man das Netzteil ersetzt, statt fester Joystick-Kabel Standard-9pol-Joystickbuchsen verbaut, einen Netzschalter plus Power-LED ergänzt und einen Video-Ausgang hinzufügt. Es gibt also viel zu tun.

Da ich vor ein paar Tagen auch mein Multimodul (233-in-1 Multicart) aus den USA erhalten habe, konnte ich auch dieses ausprobieren. Auf dem Multimodul dürften wahrscheinlich alle Games (inkl. Varianten) gespeichert sein, die für das G7000 (und den Nachfolger 7400) erschienen sind. Es besitzt kein On-Screen-Menü, sondern man muss mit vielen Dippschaltern das gewünschte Spiel auswählen. Über die ersten 4 Schalter wählt man die ROM-Größe des Moduls (2, 4 oder 8K) und über weitere 10 Schalter wählt man das Spiel aus. Modul, Anleitung und Hülle sind charmant handgebastelt und haben dadurch einen dezenten Unikat-Look. Das Modul kostet übrigens 40$ plus 7,25$ Übersee-Versand.

PowerMac G4 Quicksilver Netzteil tauschen

8. August 2011

Ich habe vor ein paar Wochen einen weiteren PowerMac G4 (Dual 800 MHz) ersteigert und festgestellt, dass er sich nicht einschalten lässt. Nach Drücken der Power-Taste am Gehäuse hörte ich Anfangs nur ein Klicken und sah die Power-LED (plus eine mehrfach aufblitzende SMD-LED auf der Platine) aufleuchten. Nach etwas Umsteckerei (RAM, HD, PRAM-Batterie) hörte man immerhin schon den Start-Sound und den Versuch eines Festplattenzugriffs, bevor sich der Rechner wieder ausschaltete. Einige weitere Tricks brachten keine Besserung. Da ich noch ein ähnliches Modell mit 733 MHz Single CPU eingelagert hatte, habe ich mich heute entschlossen, aus zwei Geräten eines zu machen. Da ich vermutete, dass das Netzteil an der Fehlfunktion Schuld ist, habe ich es heute aus meinem schwächeren Quicksilver ausgebaut und den Dual-800 freischwebend daran angeschlossen: Er startet nun, ohne sich wieder selbsttätig abzuschalten. Erfolg!

Um das Netzteil auszubauen, muss man zuvor den Laufwerkskäfig mit dem CD/DVD-Laufwerk entfernen (Kabel abziehen und 4 Schrauben), danach entfernt man das Netzteil (3 Inbus-Schrauben außen, 3 Kreuzschlitz innen). Der Kabelbaum des Netzteils steckt mit 2 Steckern auf der Hauptplatine und mit je einem Stecker in jedem Laufwerk. Die müssen natürlich herausgezogen werden – genauso, wie die kleine Verbindung zum Hauptlüfter. Zudem ist der Kabelbaum mit einer Schraube am Gehäuse befestigt. Jetzt kann man die Kabel (außer P6/P7) hinter der Metallführung an der Rückseite durchziehen und schon hat man das Netzteil in der Hand. Das Austauschnetztteil wird genau so eingebaut, wie das alte ausgebaut wurde. Apple hat für die etwas anders aufgebauten MDD-Modelle (Mirrored Drive Doors) eine bebilderte Anleitung als PDF-Download vorrätig.

Bei der Gelegenheit habe ich alle Teile (vor allem die Lüfter) kräftig abgesaugt, weil Staub der Wärmeabfuhr nicht dienlich ist. Danach habe ich das Gehäuse gereinigt und besitze nun ein wunderschönes Dual-CPU Schmuckstück.

ATI Radeon 9800 „reparieren“

4. Juli 2011

Ich hatte ja schon im Geittreffen-Artikel beschrieben, dass die in meinem PowerMac G4 verbaute ATI Radeon 9800 Pro fehlerhafte Darstellung produziert. Man sieht direkt nach dem Start des Rechners vertikale Streifen mit Pixelmüll und auch am Mauspfeil hängen Fehlerpixel. Oft werden nach dem Warmwerden der Grafikkarte die Fehler geringer oder verschwinden ganz. Dieses Verhalten lässt auf unsaubere Lötstellen oder Haarrisse auf der Platine schließen und schließt ausgelaufene Elkos weitgehend aus.

Ich habe mir nun die Grafikkarte im Ganzen mal angesehen und habe überrascht festgestellt, dass die Platine relativ stark gebogen ist. Ob das durch das Einspannen in die passive Atlantis-Kühlung passiert ist oder andere Gründe eine Rolle spielen, kann ich nicht genau sagen – aber wenn ich die Platine während des Betriebs etwas zurückbiege, verschwinden die Fehler fast immer. Also habe ich mir überlegt, wie ich die Platine gerade bekomme und habe dafür das passive Kühlsystem missbraucht: Ich habe mir 2 kleine Holzklötzchen (Holz leitet weder, noch schmilzt es) mit einer Säge auf passende Länge geschnitten und sie so zwischen Kühlrippen und Platine geklemmt, dass sie gegen die Platine drücken und diese geradeziehen (Die Kühlrippen bestehen aus so festem Material, dass sie sich nicht verbiegen können). Bis jetzt läuft die Grafikkarte mit diesem Trick erstaunlich stabil.

[edit:] Langfristig gesehen hat der Trick doch nicht funktioniert. Die Karte macht wieder Probleme und ein Neulöten der Stromzufuhr hat auch nicht geholfen. Ich habe jetzt sogar schon eine zweite baugleiche Karte, die die Probleme direkt nach dem Umflashen zeigte. Ich tippe zunehmend auf auslaufende Elkos, die die Funktion beeinträchtigen und kann mir vorstellen, dass der Austausch derselben die Karten wieder reaktiviert.

(übrigens habe ich mir jetzt noch eine baugleiche Karte für einen kürzlich ersteigerten G4/800 zugelegt und diese erfolgreich für den Mac geflasht. Dadurch konnte ich meinen Artikel über das Flashen von PC-Grafikkarten vervollständigen. Wer sich also dafür interessiert, kann sich den Artikel noch einmal zu Gemüte führen).

Sega Dreamcast reparieren

8. Juni 2011

Meine Sega Dreamcast Spielkonsole fing an herumzuspinnen und mitten in Ladevorgängen Resets auszuführen. In einem Videotutorial von Scorp.ius (Retro Snippets 81) wird sehr schön erklärt, wie man das Problem behebt und ich habe nach der Anleitung den Fehler meiner Konsole behoben. Im Prinzip muss man mit etwas Lötzinn die Steckkontakte zum Netzteil etwas verdicken, damit es keinen Wackelkontakt mehr gibt. Danke für den einfach nachvollziehbaren Reparaturtipp.

NVRAM Reparatur bei einer SUN SparcStation IPX

11. März 2011

Ich habe schon länger eine SparcStation IPX (40 MHz, 64 MB RAM) herumstehen und wollte sie nun endlich zum Laufen bringen. Da sie nicht startet, habe ich sie mit zum letzten DoReCo-Treffen geschleppt und netterweise hat mir mrshadowtux geholfen, die Kiste startklar zu machen. Da die Zeit auf dem Treffen zu knapp wurde, um alles unter Dach und Fach zu bekommen, hat mrshadowtux die Festplatte aus meiner Sun mitgenommen, um darauf Betriebssystem und einige Tools zu installieren.

Was noch fehlt, um die Sun zum Laufen zu bringen, ist ein funktionsfähiges NVRAM. Das ist ein elektronischer Baustein, der einige Grundeinstellungen der Sun enthält und dessen Daten beim Starten zwingend benötigt werden. Dieser Speicherbaustein wird von einer fest verbundenen Huckepack-Batterie mit Strom versorgt. Nach einigen Jahren ist die Batterie leer und damit der Inhalt des NVRAM verschwunden.

Reparatur: Es muss als erstes der NVRAM Chip von der Platine entfernt werden. Danach nach Anleitung an einer Stelle die Verbindung zwischen Batterie-Rucksack und Chip auffeilen und dann an dem freigelegten Kontakt (plus) und an einem weiteren Bein (minus) Kabel anlöten. Diese werden dann mit einer externen 3V-Knopfzelle verbunden und alles wieder auf die Platine gesteckt. Nachdem das NVRAM wieder mit Strom versorgt ist, muss man es neu programmieren. Wenn alles erledigt ist, kann man die Einstellungen sichern, sodass man sich die Programmierung beim nächsten Ausfall der Batterie sparen kann.

Mac Classic II mit Simasi Effekt

16. Januar 2011

Ich habe schon recht lange einen Mac Classic II (16 MHz Motorola 68030 CPU, integrierter s/w-Bildschirm, 1991 – 1993). Vor ein paar Monaten fiel mir auf, dass er nicht mehr funktioniert. Er hatte das Simasi-Syndrom: beim Einschalten ertönt kein Startsound und das System bootet nicht, dafür erscheinen vertikale Streifen auf dem eingebauten Bildschirm. Wie so oft (z. B. auch bei meinem GameGear) sind die Elkos schuld. In dem oben verlinkten Dokument wird das Problem näher beschrieben und als Reparaturmöglichkeit ein Waschgang in der Geschirrspülmaschine vorgeschlagen. Den Waschmaschinen-Tipp kann man auf englisch hier finden. Auch beim Macintosh SE/30 kann dieses Problem auftauchen, Hilfe findet man hier.

Goja hat nun meinen kleinen Würfel-Mac repariert (nochmals vielen Dank an dieser Stelle), indem er alle Elkos ausgelötet und durch neue ersetzt hat. Die Bauteile-Liste sieht wie folgt aus:

10µF, 16V, 4mm, 12 Stück
1µF, 50V, 4mm, 2 Stück
47µF, 16V, 6mm, 3 Stück

Das Service-Manual für den Classic II und andere Macs kann man sich auf dieser französischen Seite herunterladen.

Nun läuft der kleine Mac Classic II (der letzte All-In-One-Mac mit s/w-Schirm) wieder und steht für weiter Optimierungen zur Verfügung. Wahrscheinlich werde ich mal das System aktualisieren (von System 7.1 auf 7.5.1) und versuchen, an dem Gerät meinen SCSI-auf-Ethernet-Adapter von Asanté auszuprobieren, um mal ein kleines, klassisches Mac-Netzwerk aufzubauen.

Mein Sega GameGear läuft endlich!

21. September 2010

Ich hatte vor einiger Zeit von einem Freund (danke, Daniel) sein altes GameGear (mit einer Anzahl von schönen Games und Zubehör) geschenkt bekommen. Diese mobile Spielkonsole (hergestellt von 1990 bis 1997) hatte das Sega MasterSystem (3,58 MHz Z80) als Basis, allerdings nur eine Grafikauflösung von 160 x 144 Pixeln (bei immerhin 32 aus 4096 Farben).

Leider stellte das Gerät kaum noch etwas auf dem Bildschirm dar und Sound war natürlich (klassisches GameGear-Problem) auch nicht mehr vorhanden. Glücklicherweise stellte sich Goja zur Verfügung, um die Reparatur durchzuführen. Er hatte zur gleichen Zeit ein GameGear mit Soundproblemen bekommen und konnte bei der Fehlersuche zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Wie bei vielen Fehlern, die bei älteren elektronischen Geräten auftreten, waren mal wieder die Elkos (Elektrolyt-Kondensatoren) schuld. Goja hat alle Elkos auf der Platine meines GameGears ausgetauscht und jetzt läuft die Kiste, als wäre sie neu.

Wie er bei seinem GameGear die Spezialschraube, die ein Öffnen durch Unbefugte verhindern soll, herausbekam, kann man in seinem Blog nachlesen. Die von ihm herausgearbeitete Schraube habe ich dann verwendet, um daraus einen Spezial-Schraubendreher zu bauen. Aufbauend auf einer Anleitung aus dem Internet habe ich das Werkzeug aus einer Kugelschreiberhülse gebaut.

Abweichend von dem dort beschriebenen Weg konnte ich die herausgebaute Schraube (mit einer Zange haltend) mit dem Feuerzeug erhitzen, um dann die Hülsenspitze darauf zu drücken. Die heiße Schraube schmilzt den Kunststoff an und formt daraus eine Negativmatrize, die man später als Schraubendreher verwenden kann. Damit habe ich dann meinen GameGear geöffnet, bevor ich ihn an Goja für die Reparatur weitergegeben habe.